Wer gern Brot selber bäckt, kennt das Problem: Man hat sich viel Mühe mit dem Teig gegeben und nun soll man ihn noch ein wenig gehen lassen. Doch wohin nur mit dem Teig?
Genau für diesen Zweck gibt es den sogenannten Gärkorb, der mitunter auch verniedlichend als Gärkörbchen bezeichnet wird. Weniger geläufig ist die Bezeichnung Brotbackkörbchen oder Brotsimperl.
Der Gärkorb dient dazu, dem Teig vor dem Backen etwas Ruhe zu geben und fördert den optimalen Gärprozess. Man gibt dem Teig aber nicht nur Ruhe, sondern auch die Gelegenheit sich zu entfalten und die gewünschte Form und ein Oberflächenmuster anzunehmen. Nach dem Backen merkt man den Unterschied: Brotlaibe, die im Gärkorb ruhen konnten, sind fluffiger und besser geformt.
Das Gärkörbchen kommt allerdings nur vor dem Backen zum Einsatz. Es wird nicht mit in den Backofen gestellt.
Wir stellen alle für Sie wichtigen Informationen zusammen, geben Tipps zur Nutzung und Empfehlungen vor dem Kauf – damit ihr selbstgebackenes Brot ein voller Erfolg wird.
Aus welchem Material sind Gärkorbe?
Beim Material gibt es im zwei Varianten. Man erhält Gärkörbe aus Peddigrohr oder Holzschliff. Hierbei handelt es sich um 100-prozentige Naturmaterialien. Weniger beliebt/verbreitet ist die Kunststoff-Variante.
Während Peddigrohr-Körbchen in vielen Formen und Größen erhältlich sind und überwiegend in Asien produziert werden, sieht das bei Holzschliff anders aus. Gärkörbe aus Holzschliff kommen in der Regel aus europäischer Produktion und sind für den Heimgebrauch nur bei wenigen Händlern erhältlich. Beliebt sind bei beiden Materialien runde Formen. und auch nur in wenigen Ausführungen erhältlich.
Gärkörbe gibt es in verschiedenen Formen. Am beliebtesten sind die runde und die längliche Form. Es gibt im Handel jedoch auch Vierecke und Dreiecke, die sich jedoch nicht vollends durchgesetzt haben.
Die richtige Größe finden
Durch die Struktur im Inneren des Körbchens erhält der Teig seine typische Konsistenz und ein schönes Muster. Die meisten Gärkörbchen sind für Brote von 700 g bis 1500g geeignet. Andere Varianten sind im Handel eher unüblich – aber es gibt sie durchaus.
Eine Unterscheidung zwischen Gärkorb und Gärkörbchen wäre hier sinnvoll. In der Regel kann man sich auf diese Art der Bezeichnung jedoch nicht verlassen.
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Lesen Sie weiter: Welcher Gärkorb für welche Teigmenge?
Runde Gärkörbchen
Das runde Gärkörbchen ist der Klassiker. Es gibt hier kleine und große Modelle, die auf die gängigen, kleinen Teigmengen (500 Gramm, 750 Gramm, 1000 Gramm) abgestimmt sind.
Brote mit einem sogenannten Rundlaib sind in der Handhabung zu Hause vergleichsweise einfach – egal ob Sauerteig oder Hefeteig. Wenn dann noch ausreichend Dampf erzeugt wird, erhält man einen schönen runden Brotlaib mit toller Kruste.
Mehr Informationen zum Thema Dampf erzeugen: Durch Schwaden zu tolleren Backergebnissen.
Zu den beliebtesten runden Gärkörben gehört das Modell mit 18 cm Durchmesser von Birkmann.
Ovale Gärkörbchen
Die ovalen beziehungsweise länglichen Gärkörbe kennt man vorwiegend aus dem traditionellen Bäckerhandwerk. Im Heimgebrauch kann man die Modelle natürlich auch nutzen. ein häufiges Missverständnis liegt in den Abmessungen. Die Gärkörbe werden nicht in den Ofen geschoben, sondern werden vor dem Backen verwendet.
Allerdings sind die ovalen Gärkörbe eher für größere Teigmengen vorgesehen. Besonders beliebt war in den letzten Jahren der kleine (28 x 13 cm) und der große (40.5 x 15 cm), längliche Gärkorb von Birkmann.
Eckige Gärkörbchen
Im Handel findet man eckige Gärkörbe eher selten. Dennoch sind sie sehr praktisch – sofern man Wert auf ein besonders gleichmäßiges Backergebnis legt. Das fertige Brot kann man nämlich problemlos in gleich große Scheiben schneiden. Es gibt also keine kleinen Endstücke.
Der Hersteller Masterproofing hat einen eckigen Korb für 1000 Gramm Kastenbrote im Sortiment.
Gärkorb mit Leinen
Gärkörbchen mit Peddigrohr werden auch mit einem Leinenbezug angeboten. Grundsätzlich kennt man Leinentücher als Teigtuch oder Bäckerleinen. Im Gärkorb ist es nicht zwingend notwendig, da es ja gewollt ist, dass der Teigling ein schönes Rillenmuster bekommt.
Ein Leineneinsatz für runde Gärkörbe kann auch problemlos separat erworben werden. Für längliche Gärkörbe sind rechteckige Teigtücher die bessere Wahl.
Mehr Informationen zu Leineneinsätzen.
Vorteile des Gärkorbs aus Naturmaterial
- Tolle Ergebnisse: Er gibt dem Brot seine typische Form und ein schönes Muster.
- Einfache Handhabung: Man benötigt lediglich etwas Mehl.
- Problemlose Reinigung: Kurz Abklopfen, Teigreste entfernen, fertig.
Praxistipps zur richtigen Nutzung des Gärkorbs
Bevor der Teig in das Gärkörbchen gelegt wird, sollte das Innere des Körbchens und auch der Teig mit ausreichend Mehl bestäubt werden. Hier braucht man nicht sparsam sein!
In der Praxis haben sich Dinkelmehl und auch Weizenmehl mit einer hohen Typenzahl bewährt, da diese Mehlsorten nicht ganz so fein sind. Falls der Teig dennoch am Gärkörbchen kleben bleibt, kann das Mehl im Verhältnis 50:50 mit Kartoffelstärke gemischt werden.
Der Gärprozess der sogenannten Stückgare beträgt circa eine Stunde – das variiert je nach Rezept. Das Gärkörbchen sollte währenddessen mit einem Leinentuch abgedeckt sein. (Besser als Frischhaltefolie.) Danach kann der Teig aus der Form entnommen werden und in den Ofen wandern. Der folgende Backprozess beginnt dann mit einer deutlich erhöhten Anfangstemperatur.
Lesen Sie weiter: Häufige Fragen zur Nutzung eines Gärkorbs
Warum sollte man ein Gärkörbchen aus Naturmaterial nutzen?
Die traditionellen Gärkörbe, die auch heute noch im Bäcker-Handwerk genutzt werden, haben spezielle gärtechnische Eigenschaften. Hier haben sich die praktischen Peddigrohr- und Holzschilffkörbe einfach bewährt.
Beim Gärkörbchen für den Heimgebrauch scheiden sich die Geister. Die einen halten es für ein nutzloses Utensil, dass sich ambitionierte Brotenthusiasten aufschwatzen lassen. Die anderen schwören drauf und zeigen stolz ihre Backergebnisse.
Ähnlich wie eine Teigkarte benötigt man zum Brot backen kein Gärkörbchen. Man kann auch ohne diesen Helfer gute Ergebnisse erzielen. Aber die Nutzung ist sehr praktisch und führt zu besseren Ergebnissen.
Genau wie bei der Teigkarte: Klar, es geht auch ohne. Aber dieser preisgünstige Helfer ist eine echte Erleichterung.
Das Gärkörbchen tut dem Teig gut und formt ihn. In der Handhabung ist es hingegen denkbar einfach, sofern man ein paar kleine Tipps beherzigt. Und während viele Küchengeräte einen großen Aufwand bei der Reinigung erfordern, ist das beim Gärkörbchen in wenigen Sekunden erledigt.
Sie sind robust, einfach zu nutzen und auch zu reinigen – und das ermöglicht einen sehr hygienischen Einsatz.
Die Kunststoffform wurde für kurze Zeit als die hygienischere Variante betrachtet. Allerdings bietet diese Form aufgrund der geringen Hitzeverträglichkeit unerwünschten Schimmelsporen einen Nährboden.
Lesen Sie weiter: Wie reinige ich ein Gärkörbchen?
Vorschau | Produkt | Preis | |
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RBV Birkmann, 208971, Laib und Seele, Gärkörbchen aus Peddigrohr, rund, Ø 26,5 cm, groß | 18,95 EUR | Jetzt anschauen |
Alternativen zum Gärkorb
Wer nur gelegentlich ein Brot backen möchte, für den lohnt sich die Anschaffung eines Gärkorbs eigentlich nicht. Auf der anderen Seite sind die Preise für Gärkörbe drastisch gefallen. Ein rundes Gärkörbchen aus Peddigrohr kostet circa 14 Euro. Diese kleinen Gärkörbchen aus Peddigrohr kann man auch als Brotkorb verwenden. Sie nehmen wenig Platz weg und sind durchaus dekorativ.
Gute Backergebnisse sind aber nicht allein abhängig von Hilfsmitteln. Ein gutes Brot gelingt auch ohne Gärkörbchen. Eine Alternative zum Gärkorb ist eine große Schüssel, die mit einem Leinentuch oder einem fusselfreiem Geschirrtuch ausgelegt wird. So erhält der Teigling auch eine gute Form und kann vorsichtig gestürzt werden. Das typische Rillenmuster entsteht so jedoch nicht.